Julius Buschs Bilderwelten – Bedeutungsbatterien
Mit Julius Buschs Bilderwelten ewartet die Besucher eine nicht ganz alltägliche Ausstellung in unseren Kanzleiräumen. Denn Kunst ist für den gebürtigen Hitdorfer Busch der Gestaltungsprozess, der den Aberwitz an den Tag bringt. So finden sich Papp- und Holzkästchen mit Fotografien und Texten, in denen vom „Achselhaar auf Dampferfahrt“ oder den „Milchmädchen des Schenkelklopfens“ zu lesen ist. „Ich will Menschen mitreißen. Ich bin die Wildsau, die den Erkenntnistrüffeln hinterherjagt. So sind die Bildtitel als mentale Knallbonbons aufzufassen“, beschreibt der Künstler seine Bild-Text-Kombinationen. Der Betrachter soll dabei seine erste Verwirrung überwinden und der Fährte folgen, welche die Metaphern legen. Denn Manches ist nicht gar so sinnlos, wie es auf den ersten Blick erscheint und wird schnell zum Ausgangspunkt von Geschichten und Erzählungen. Neben den Holz- und Pappkästchen sind auch die neusten Kreationen von Julius Busch zu sehen: Assemblagen – Collagen aus plastischen Objekten.
Dass Julius Busch weiß, wie man Menschen zum Nachdenken bringt, kommt nicht von ungefähr. Denn Julius Busch ist von Hause aus studierter Psychologe und arbeitet als Psychotherapeut. Zur Kunst kam er dabei viel früher. 1970 mit 17 Jahren besuchte er eine Ausstellung von Edward Kienholz, die ihn ziemlich aus den Angeln gehoben hat, wie er sagt. Er kam von der Ausstellung nach Hause und ihn drängte es nach Ausdruck. Aufgewachsen in einem alten Haus, „vollgestopft mit altem Krempel“ von Kaffeedosen über Haarnadeln bis hin zu Zahngold, machte er sich ans Werk. Gut fünf Jahre später zog es ihn dann nach Berlin zu seinem Vorbild Kienholz. Mit Hilfe einer Notlüge schaffte er es, Kienholz als Mentor zu gewinnen. Mittlerweile hat er allerdings den Ansatz von Kienholz, der das Material als Ausgangspunkt nimmt, auf den Kopf gestellt. „Heute zündet die Idee zuerst im Kopf. Ich lese mehr, das gibt mir Material für die poetische Metaphernbildung“, beschreibt Julius Busch seine Arbeitsweise.
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